Kaufmännische Berufe ade?

Kaufmännische Berufe ade?
26 Sep 2018

Sachbearbeiter Arbeitslose von morgen

 

Wir sind ja viel unterwegs und bekommen viele Eindrücke aus unterschiedlichsten Unternehmen und Branchen mit. Seit ca. 2 Jahren bemerken wir, dass Industrieunternehmen zunehmend die kaufmännische Ausbildung zurückfahren und wesentlich weniger Industriekaufleute oder Kaufleute für Büromanagement ausbilden.

 

 

 

Was steckt hinter solchen Entscheidungen?

Inzwischen ist überall angekommen, dass wir in stark veränderten Zeiten leben und die Digitalisierung mächtig dazu beiträgt, dass sich die Prozesse in den Unternehmen, aber auch die Produkte verändern. Viele Stellen, z.B. im Vertrieb oder in der Buchhaltung, werden automatisiert, angepasst oder ausgelagert und dies hat natürlich auch Folgen für die Ausbildung. Die reine kaufmännische Kompetenz wird obsolet und hybride Fähigkeiten werden zunehmend von den Abteilungen gefordert.

 

„Wir brauchen kommunikationsfähige Leute, die auch Ahnung von der Technik haben“ oder „Die Fähigkeit, sich schnell in die Problemstellung des Kunden hineinzuversetzen und ihm kreative Lösungen anzubieten, wird für unsere Mitarbeiter immer relevanter“ oder „Im internationalen Umfeld benötigen wir sprachlich begabte Mitarbeiter- am besten noch mit landestypischen Kompetenzen, die für uns die Märkte von morgen vorbereiten“. Die klassische kaufm. Ausbildung vermittelt ein äußerst tiefes und breites kaufmännisches Wissen, aber andere Themenfelder wie die o.g. werden kaum berücksichtigt.

 

Wie reagiert man auf Veränderungen im Unternehmen?

Wir sind der Meinung, dass Ausbildungsleiter und Ausbilder das Ohr ganz dicht am „Markt“ haben und aktiv den Austausch suchen sollten. Als Gesprächspartner können Abteilungsleiter, Divisionsleiter- aber auch Ausbildungsbeauftragte gut dabei helfen, dass man von Veränderungen in den Fachabteilungen sehr früh etwas erfährt, um dann entgegenzusteuern. Jetzt wissen wir ja aber auch, dass wir es in der Ausbildung mit einem eher langfristigen Prozesse zu tun haben. Neue Berufe, neue Vertiefungsrichtungen oder ergänzende Module werden nicht über Nacht entwickelt und in Prozesse und Strukturen gegossen, sondern dauern teilweise jahrelang. Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist die, ob wir solange warten wollen und können oder ob wir als Verantwortliche das Heft selbst in die Hand nehmen und Lösungen schaffen, anbieten und einführen.

 

Bilden Sie nicht die Arbeitslosen von morgen aus!

Manche Ausbildungsleitungen halten an alten Berufen, veralteten Bildungsmethoden oder jahrzehntelang bewährten Verfahren fest und steuern sich damit Schritt für Schritt ins Abseits. Wir sollten uns als Dienstleister gegenüber dem eigenen Unternehmen verstehen und jeden Tag überlegen, wie wir dazu beitragen können, dass unser Unternehmen mit zielgenau ausgebildeten Menschen versorgt wird. Gelegentlich haben wir den Eindruck, dass in manchen Unternehmen die Arbeitslosen von morgen ausgebildet werden.

Wir glauben, dass eine umfassende kaufm. Ausbildung gut auf das Leben vorbereiten kann. Allerdings benötigen immer mehr Kaufleute zusätzliches Wissen. Ob technischen Know-how, IT-Wissen oder Prozesswissen – wir brauchen eine Personalentwicklung nach der Ausbildung,  die Lösungen und modulare arbeitsplatznahe Qualifizierungsmodule anbietet.

 

Diskutieren Sie gern mit uns. Wir freuen uns über den Austausch: info@smadias.de

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