Ausbildungscontrolling

26 Mrz 2014

Welche Kennzahlen gibt es im Ausbildungscontrolling? Welche Kennzahlen sind wirklich wichtig? Wie erhebt man die Kennzahlen? Wie baut man ein Ausbildungscontrolling im Unternehmen auf? Das waren einige Fragen an uns, die von einem mittelständischen Unternehmen mit 230 Azubis über 9 verschiedene Berufe an uns gestellt wurden.

Unter Berücksichtigung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) entwickelten wir zusammen mit unserem Kunden ein sehr aussagekräftiges Reportingsystem, welches sowohl für die Geschäftsführung und die Ausbildungsleitung, aber auch die Ausbilder relevanten Kennzahlen enthält ohne dass das System zum Zahlenfriedhof verkommt.

Zunächst wurde überlegt, welche Grundzahlen zur Verfügung stehen und woher wir diese Daten bekommen können. Schnell war klar, dass wir auf Datenquellen aus anderen EDV-Systemen angewiesen sind um eine doppelte Datenerfassung und damit Ressourcenbindung zu vermeiden.

Wir überlegten dann, welche relativen Zahlen für uns von Bedeutung sind und wie wir diese darstellen können. (Relative Zahlen sind eindeutige Kennzahlen, die zwei Werte ins Verhältnis zueinander setzen, z.B. Anzahl aller Auszubildenden und Anzahl der Azubis in verschiedenen Berufsgruppen). Indexwerte implementierten wir ebenfalls. Indexwerte im Ausbildungscontrolling sind Kennzahlen, die z.B. über einen Zeitreihenvergleich erhoben werden. Wie viele Auszubildende hatten wir von 2008 bis 2013 und wie viele davon sind nach einem Jahr noch im Unternehmen.

Der Wert zum Ausgangszeitpunkt der Betrachtung wird mit 100 bewertet, die Folgewerte stellen jeweils das Verhältnis zu diesem Ausgangswert dar. Eine Rating-Skala, „Zufriedenheit in der Ausbildung“ haben wir ebenfalls eingebaut. Hier greifen wir auf die Daten aus dem Bewertungsportal kununu.com zurück. Wichtig war hierbei, dass wir die Azubis aktiv dazu auffordern, das Ausbildungsunternehmen auf Kununu zu bewerten. Das Ausbildungsunternehmen erhält auf dieser Skala einen guten Überblick über die Zufriedenheit der Azubis mit dem Ausbildungsunternehmen.

Ziel ist es, sich in einem gewissen Skalenbereich zu bewegen und zu reagieren, wenn es starke Schwankungen gibt. Insgesamt konnten wir 16 Kennzahlen in diesem Unternehmen definieren, die für die Ausbildung wichtig und aussagekräftig sind. All diese Zahlen wurden in einer Scorecard zusammengeführt (Norton und Kaplan entwickelten die Balanced Scorecard für das gesamte Unternehmen – wir beziehen nur Personal/Ausbildungskennzahlen mit ein). Ein Ausbildungscockpit, welches allen Ausbildern zur Verfügung steht, gibt mit einem Blick Aufschluss über den Stand der Ausbildung und bietet eine gute Grundlagen um Veränderungen zu initiieren, zu reagieren oder vorrausschauend zu planen.

Im Seminar „Ausbildungscontrolling“ erhalten Sie weitere tiefe Einblicke in das wichtige Thema. Nächster
Termin: 15.10.2014 in Hannover